Page 6 - 712305_schulte
P. 6

                 INFOS, TIPPS & TRICKS FÜR EIN SCHÖNES ZUHAUSE Energiesparhäuser
Diese Standards müssen sie erfüllen
Seit 2002 muss jedes neu geplante Gebäude den energetischen Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) entsprechen, die Grenzwerte für den Wärmeverlust und einen maximalen Primärenergiebedarf vorschreibt. Damit ist zunächst einmal jedes Haus, das heute errichtet wird, ein „Energiesparhaus“ – unabhängig von der Bauweise. Je nach eingehaltenen Richt- und Grenzwerten unterscheiden sie sich jedoch in ihrer Art.
   Das KfW-Effizienzhaus weist einen geringen Energieverbrauch auf, der unter den rechtlich zulässigen Werten liegt. KfW-Effizienzhäuser sind förderfähige Energiesparhäuser mit verschiedenen Standards. Den geringsten Energiebedarf hat das Effizienzhaus 40, dessen Primärenergiebedarf nur 40 % des Referenzhauses, das zur Berech- nung herangezogen wird, beträgt.
Das Niedrigenergiehaus benötigt ebenfalls deutlich weniger Energie, als es die gesetzlichen Mindestanforderungen vorsehen. In Deutsch- land hat es per Definition einen Jahresprimärenergiebedarf unter
40 kWh/(m2·a) und einen spezifischen Transmissionswärmeverlust (der Gebäudehülle) von unter 0,28 W/(m2·K).
Das Nullenergiehaus ist autonom, das heißt, mithilfe von Wärme- rückgewinnungsanlagen, Photovoltaik und Solarthermie erzeugt es seine benötigte Energie eigenständig. Technisch betrachtet ist es oftmals eine Fortführung der Idee des Passivhauses.
Ein Passivhaus zeichnet sich durch seine sehr gute Dämmung aus und benötigt dank einer Wärmerückgewinnungsanlage keine Heizung im klassischen Sinne. Der Jahresheizbedarf liegt bei maximal 15 Kilo- wattstunden pro Quadratmeter, was einem Energiegehalt von circa 1,5 Litern Heizöl entspricht. Die maximal zulässige Heizlast beträgt in der Auslegung 10 W/m2.
Wird mehr Energie erzeugt als verbraucht, spricht man von einem Plusenergiehaus. Überschüssige Energie – meist generiert durch thermische Solar- und Photovoltaikanlagen – kann in hauseigenen Speichersystemen gesammelt oder gegen eine Vergütung ins öffentli- che Netz eingespeist werden.
Das Sonnenhaus ist eine Energiesparhaus-Bauart, bei der mindes- tens 50 % der für Heizung und Warmwasser benötigten Energie aus Solarthermie gewonnen wird. Voraussetzungen hierfür sind ausrei- chend große Solarkollektorflächen und ein großer Pufferspeicher.
 Dem hohen Einsparpotenzial von Energiesparhäusern stehen die Bau- und Anschaffungskosten für die energieeffiziente Dämmung und Anlagentechnik gegenüber, die sich häufig aber schon nach wenigen Jahren amortisieren. Zudem werden Energie- sparhäuser mit zinsgünstigen Krediten und Zuschüssen gefördert – sowohl bei einer Sanierung als auch bei der Neuplanung.
  Bild: gettyimages























































































   4   5   6   7   8