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                      INFOS, TIPPS & TRICKS FÜR EIN SCHÖNES ZUHAUSE
  Mithilfe der Natur Trinkwasser sparen
Eine Anlage zur Regenwassernutzung macht es möglich
Im Durchschnitt verbraucht jeder Deut- sche pro Tag 122 Liter Trinkwasser.
Fast die Hälfte davon wird zur Garten- bewässerung, zum Wäschewaschen oder für die Toilettenspülung verwendet.
Doch dafür ist das kostbare Trinkwasser doch eigentlich viel zu schade. Also
warum nicht auf Regenwasser zurück- greifen – zumindest für alles, wofür keine Trinkwasserqualität gebraucht wird. Möglich macht das eine Anlage zur Regen- wassernutzung, die aus drei Komponenten besteht: einem Regenwasserspeicher, einer Pumpe und einem Leitungssystem, das komplett vom Trinkwasser getrennt ist. Bei einem Neubau kann das alles direkt mit eingeplant werden, aber auch das Nachrüsten einer solchen Anlage ist kein Problem. Vor Inbetriebnahme muss sie dem Wasserversorger gemeldet werden, eine Genehmigung für den Bau ist jedoch nicht nötig.
Das über die Dachfläche gesammelte Re- genwasser gelangt über Fallrohre und Filter in einen Speicher. Dieser kann entweder
aus Beton oder Kunststoff sein und wird entweder im Garten vergraben oder im Keller aufgestellt. Das im Speicher gesammelte Wasser wird mit einer Pumpe durch das eige- ne Leitungssystem zu den Verbrauchsstellen wie beispielsweise zur Waschmaschine oder zur Toilette befördert. Für den Fall, dass mehr Wasser vom Himmel kommt, als der Speicher aufnehmen kann, braucht er einen Überlauf. Für den gegenteiligen Fall, also eine lange Trockenperiode, muss der Speicher mit Trinkwasser aufgefüllt werden, dabei darf das Regenwasser aber auf gar keinen Fall mit der Trinkwasserinstallation in Verbindung kommen, um Verunreinigungen zu vermei- den. Beim Einbau empfiehlt es sich, einen Profi zurate zu ziehen.
Doch rentiert sich eine solche Anlage überhaupt? Für einen Vier-Personen- Haushalt müssen Sie mit Kosten in Höhe von circa 4.000 Euro rechnen. Der jährliche Trinkwasserverbrauch sinkt damit um
bis zu 70.000 Liter, das entspricht einer Ersparnis von circa 220 Euro pro Jahr.
Wenn man es aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet, ist eine solche Anlage zur Regen- wassernutzung derzeit also noch nicht
rentabel. Abhängig ist diese Betrachtungs- weise aber auch von der künftigen Entwick- lung des Trinkwasserpreises. Zudem hängt die Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage auch davon ab, ob in der jeweiligen Kom- mune die Abwassergebühr für das genutzte Regenwasser erhoben wird oder nicht.
Das sollte man vorher auf jeden Fall erfragen. Doch aus ökologischer Sicht ist die Regen- wassernutzung zweifellos sinnvoll.
                                                                                          FALLROHRE FILTER
HAUPTSPEICHER
PUMPE
ÜBERLAUF
                                                           Wenn Sie nicht gleich in eine große Anlage investieren wollen, sollten Sie das Regenwas- ser für die Gartenbewässerung aber auf jeden Fall in einer Tonne sammeln. Eine kosten- günstige und schnell umsetzbare Möglichkeit, Ihren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
       Fragen Sie uns!
Weitere Informationen zur Regenwassernutzung erhalten Sie von unseren Fachberater*innen.
  Bild: gettyimages













































































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